Was ist Kurzsichtigkeit und warum müssen wir uns schon bei Kindern um diese kümmern?
Kurzsichtigkeit - medizinisch Myopie - ist eine Fehlsichtigkeit, bei der entfernte Objekte verschwommen wahrgenommen werden. Ein typisches Beispiel: Kinder können die Schrift am Whiteboard oder an der Wandtafel aus den hinteren Reihen nicht mehr klar erkennen.
Myopie beginnt häufig im Schulalter und kann mit dem Wachstum des Auges weiter fortschreiten.
Die häufigste Ursache ist ein zu lang gewachsener Augapfel. Dadurch wird das Licht nicht direkt auf der Netzhaut gebündelt, sondern davor. Das führt zu verschwommenem Sehen. Gleichzeitig dehnt sich durch das Längenwachstum die Netzhaut, was das Risiko für ernsthafte Augenerkrankungen erhöht.
Dazu gehören:
Katarakt (Grauer Star)
Glaukom (Grüner Star)
Netzhautablösung
Myopische Makulopathie (Veränderung an der Netzhautmitte)
Je stärker die Kurzsichtigkeit, desto höher ist das Risiko für solche Komplikationen. Darum ist es besonders wichtig, bei Kindern die Myopie frühzeitig zu erkennen und zu betreuen. Mit geeigneten Massnahmen kann das Fortschreiten verlangsamt und das Risiko für spätere Augenschäden reduziert werden.
Faktoren, die das Risiko einer Myopieprogression erhöhen
Einige Kinder haben ein erhöhtes Risiko, für die Entwicklung oder das Fortschreiten einer Myopie.
Mögliche Risikofaktoren sind:
Familiäre Vorbelastung: Wenn ein oder beide Elternteile kurzsichtig sind, steigt auch das Risiko für das Kind.
Visuelle Umgebung: Längere Zeiträume mit Naharbeit wie Lesen, Schreiben, Spielen an Spielkonsolen oder Nutzung von Smartphone, Tablet und Computer.
Wenig Tageslicht: Kinder, die selten draussen sind, haben ein höheres Risiko für Myopie.
Wie lässt sich Kurzsichtigkeit vermeiden oder verlangsamen?
Genetisch bedingte Kurzsichtigkeit lässt sich nicht vollständig verhindern - doch ihr Fortschreiten kann durch bestimmte Verhaltensweisen deutlich verlangsamt werden.
Die 20-20-2-Regel: Alle 20 Minuten eine Pause von 20 Sekunden einlegen und in die Ferne schauen - zusätzlich mindestens 2 Stunden täglich im Freien verbringen.
Reduzierte Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen: 30 Minuten vor dem Schlafen gehen, möglichst keine Bildschirme verwenden.
Dunkle, ruhige Schlafumgebung: Helle Nachtlichter oder stark beleuchtete Kinderzimmer sollten vermieden werden.
Moderne Therapiemöglichkeiten zur Myopiekontrolle
Dank moderner Forschung lässt sich, das Fortschreiten der Myopie bei Kindern und Jugendlichen verlangsamen.
Spezielle Brillengläser
Weiche oder formstabile Kontaktlinsen zur Myopiekontrolle
Pharmakologische Therapien
Diese Therapiemethoden sind individuell unterschiedlich wirksam - je nach Alter, Sehfehler und Lebensstil des Kindes.
Wir beraten Sie gerne persönlich
Als Augenspezialisten unterstützen wir Sie dabei, die bestmögliche Myopie-Therapie für das Kind zu finden. In einem persönlichen Gespräch klären wir, ob und welche Form der Myopiekontrolle für Ihr Kind geeignet ist.
Gehen Sie auf folgenden Link: www.myopia.care/index füllen Sie den Fragebogen aus und bringen Sie die Auswertung zu Ihrem Termin mit.